Würzburg (POW) Unter dem Motto „Gott schenkt Freundschaft“ bieten Weihbischof Ulrich Boom und Klaus Becker vom Referat Gemeindekatechese neun „Regionalgespräche für eine bestärkende Firmpastoral in der Diözese Würzburg“ an. In der Einladung heißt es, alle Interessierten in der Firmpastoral – ob haupt- oder ehrenamtlich – seien dazu eingeladen, über die Leitlinien und Impulse für eine Firmvorbereitung in den Pfarreien ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen auszutauschen.
Die Regionalgespräche gibt es in dieser Form zum ersten Mal. Becker erzählt, er habe das Gefühl, dass es in vielen Pfarreien die Befürchtung gäbe, der Weihbischof und er kämen mit einem neuen Firmkonzept an. „In erster Linie geht es darum, zu hören, wie es den Verantwortlichen mit der Vorbereitung auf das Sakrament der Firmung geht“, sagt Weihbischof Boom. Außerdem solle von den Engagierten der Druck genommen werden, es gäbe ein einheitliches Modell oder die eine Firmvorbereitung. „Wir wollen dahingehend motivieren, dass die Vorbereitung in den Pfarreien ganz unterschiedlich sein kann und darf. Christus ist der Weg, aber es gibt viele Wege zu ihm.“
Der Weihbischof erhofft sich von den Regionalgesprächen, dass sie ein Anschub für einen Austausch untereinander sind und ein Gesprächsprozess entsteht. Einer der neun Termine hat bereits Anfang Januar in Miltenberg stattgefunden. In einer ersten Runde hätten sie nach Befindlichkeiten, Problemen und Anregungen gefragt, erklärt Becker. Dann seien sie mit den Teilnehmern über die Leitlinien und Impulse aus der Schrift der deutschen Bischöfe „Katechese in veränderter Zeit“ und des Apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus ins Gespräch gekommen.
Einer dieser Impulse rückt ins Licht, dass die Firmung wie jedes Sakrament ein unverdientes und unverdienbares Geschenk ist. „Es gibt keine Voraussetzungen, die ich leisten muss, um für die Firmung in Frage zu kommen. Die Firmung ist keine Belohnung, sondern eine Zusage von Gott, dass sein Geist uns in jeder Lebenssituation begleitet“, sagt Becker. Inwiefern die Firmlinge diese Zusage annähmen, darauf hätten sie keinen Einfluss. „Wir können versuchen, die Jugendlichen in der Lebenslage abzuholen, in der sie stecken, und eine gute Firmvorbereitung zu machen. Ihnen eine Möglichkeit aufzeigen, einen Zuspruch in ihrem Leben zu erhalten, den sie in dieser Art wohl nirgends bekommen.“ Der Weihbischof stellt klar: „Wenn unsere Jugendlichen dann nicht in der Weise für die Kirche aktiv werden, wie wir das vielleicht erwartet hätten, dann heißt das nicht, dass es vertane Liebesmüh oder Zeit war. Alles, was ich an Zeit und Bemühung selbstlos in einen Menschen hineinstecke, ist gut angelegt. Wie heißt es so schön? Gottes Wege sind unergründlich.“
Eine Frage, die in Bezug auf die Firmvorbereitung immer wieder aufkommt, ist die nach dem richtigen Firmalter. In manchen Gemeinden werden die Jugendlichen bereits mit zwölf Jahren, in anderen erst mit 17 Jahren oder älter gefirmt. Weihbischof Boom ist sich sicher, dass es kein ideales Alter zum Firmen gibt. „Wann die Jugendlichen gefirmt werden, hängt in erster Linie von der Pastoral ab, die es vor Ort gibt. Gibt es eine Jugendpastoral? Wer übernimmt die Firmvorbereitung? Sind das hauptsächlich Eltern oder Hauptamtliche?“
Die Motivation, sich firmen zu lassen, sei mit zwölf vermutlich eine andere als mit 18 Jahren. Aber sie sei in jedem Alter gleich gut, erklärt der Weihbischof weiter. Für die Firmung in der Pubertät spräche allerdings, dass gerade in diesem Alter die Eltern oder Lehrer oft das Gefühl hätten, die Jugendlichen seien von allen guten Geistern verlassen. „Wir als Kirche antworten darauf: Nein, eben nicht. Egal wie euer Leben verläuft – Gottes guter Geist geht mit“, betont er.
Weitere Termine für die Regionalgespräche sind jeweils um 20 Uhr am Donnerstag, 26. Februar, in Sand (Dekanat Haßberge), am Donnerstag, 5. März, in Großlangheim (Dekanate Kitzingen und Ochsenfurt), am Donnerstag, 16. April, in Birkenfeld (Dekanate Karlstadt und Lohr), am Donnerstag, 7. Mai, in Elfershausen (Dekanate Bad Kissingen und Hammelburg), am Montag, 18. Mai, in Bad Neustadt, am Donnerstag, 21. Mai, in Würzburg und am Donnerstag, 11. Juni, in Aschaffenburg. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und zur Anmeldung gibt es beim Referat Gemeindekatechese, Telefon 0931/38665150, E-Mail gemeindekatechese@bistum-wuerzburg.de.
sj (POW)
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