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„Gottesdienste bieten geistliche Gemeinschaft“

Pfarrer aus dem Bistum Würzburg über öffentliche Gottesdienste trotz coronabedingter Kontaktbeschränkungen

Würzburg (POW) Ohne Singen, mit FFP2-Maske, Abstand und Händedesinfektion finden Gottesdienste in der Diözese Würzburg auch im aktuellen Lockdown statt. „Uns als Bistum ist der Dreiklang von ‚Beten zu Hause‘, ‚Mitfeiern am Bildschirm‘ oder ‚Teilnahme an einem Präsenzgottesdienst‘ wichtig“, erklärt Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran. „Als Kirche wollen wir in dieser schwierigen Zeit nahe bei den Menschen bleiben und durch ein flächendeckendes Angebot die Eigenverantwortung der Gläubigen stärken, selbst die für sie passende Form auszuwählen.“

Dazu gibt es ein breites Onlineangebot: Neben Gottesdienstübertragungen, wie es sie jeden Sonn- und Feiertag unter anderem um 10 Uhr aus dem Würzburger Kiliansdom via Livestream und auf TV Mainfranken gibt, stehen Materialien für Gebete und Heimgottesdienste zur Verfügung. Zudem gibt es das Angebot der Telefon- und Internetseelsorge. Selbstverständlich stehen die Seelsorgerinnen und Seelsorger unter Coronabedingungen auch weiterhin für persönliche Gespräche bereit.

Den Gottesdienstbesuch komplett ersetzen könne dieses Onlineangebot jedoch nicht, meint Pfarrer Joachim Morgenroth, Leiter der Stadtkirche Schweinfurt. „Der gemeinschaftsstiftende Aspekt eines Gottesdiensts und die Atmosphäre in einem Gotteshaus können nicht durch einen Gottesdienst am Bildschirm ersetzt werden“, erklärt er. Pfarrer und Dekan Markus Lang, Leiter der Pfarreiengemeinschaft „Christi Himmelfahrt, Kleinwallstadt“, teilt diese Meinung: „Zu spüren, dass noch andere da sind, das macht es aus.“ Voraussetzung sei natürlich, dass der Infektionsschutz eingehalten ist. Durch die großen und hohen Räume der meisten Kirchen und die Schutzvorkehrungen hält er das für gewährleistet.

Auch Pfarrer Simon Mayer, Leiter der Pfarreiengemeinschaften „Sankt Georg, Karlstadt“ und „Heiliger Jakobus, Karlburg“, versteht die Gottesdienstübertragung im Internet als Notbehelf während der Pandemie. Dennoch hält er das Weiterführen der „Vor-Ort-Gottesdienste“ für nicht sinnvoll, „besonders, da viele unserer Gottesdienstbesucher zu der Hochrisikogruppe gehören“. Es sei schwierig, die Gottesdienste bei all den Einschränkungen für andere Veranstaltungen zu rechtfertigen. Für bedenklich halte er auch Zusammentreffen, die nach dem Gottesdienst mitunter entstehen.

Pfarrer Jan Kölbel, Leiter der Pfarreiengemeinschaft „Sankt Martin Miltenberg-Bürgstadt“, und Pfarrer Armin Haas, Leiter der Pfarreiengemeinschaft „Oberleichtersbach, Schondra“, stellen einen Rückgang der Gottesdienstbesucher fest. „Es kommen wenige Besucher in den Gottesdienst, aber denen, die kommen, ist es wichtig“, erklärt Haas. Er halte das gemeinsame Beten grundsätzlich für bedeutend. „Ein Gottesdienst bietet für die Mitfeiernden eine geistliche Gemeinschaft“, sagt er. Auch Kölbel hält es für gut, das Angebot öffentlicher Gottesdienste weiterhin aufrechtzuerhalten. „Gerade in der Corona-Zeit ist es bedeutend, den Menschen geistige Stärkung zu geben. Der Gottesdienst ist für viele auch ein fester Anhaltspunkt in der Woche. Das ist in einer Zeit, in der alles verschwimmt, hilfreich“, erklärt er. Haas ist es gerade in dieser Zeit ein Anliegen, den Blasiussegen mit der Bitte um Bewahrung vor Krankheit unter entsprechenden Schutzmaßnahmen anzubieten.
 

mar (POW)