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Kiliani-Wallfahrtswoche 2023 „Ein tolles Gemeinschaftsgefühl!“

Bischof Dr. Franz Jung feiert Gottesdienst zum Diözesankirchenmusiktag mit Kirchenchören sowie Organistinnen und Organisten aus dem ganzen Bistum

Würzburg (POW) Gänsehautmomente im Kiliansdom: Rund 550 Sängerinnen und Sänger von mehr als 20 Chören aus dem ganzen Bistum haben beim Diözesankirchenmusiktag am Samstag, 8. Juli, dem Hochfest der Frankenapostel, unter der Leitung von Regionalkantor Christian Stegmann (Region Kitzingen/Ochsenfurt) den Dom mit ihrem Gesang erfüllt. Unterstützt wurden sie von einer Schola aus hauptamtlichen Kirchenmusikern unter der Leitung von Regionalkantor Bernhard Seelbach (Region Main-Spessart). Insgesamt feierten rund 700 Gläubige den Gottesdienst mit. „Was für ein fulminanter Auftakt!“, freute sich Bischof Dr. Franz Jung. Er dankte allen Sängerinnen und Sängern für einen „zutiefst bewegenden und anrührenden Gottesdienst, in dem sich so viele Stimmen aus unserem Bistum zu einem großen Chor vereinen“.

In seiner Predigt nahm Bischof Jung Bezug auf die Lesung aus der Offenbarung des Johannes. Die Apokalypse gelte als das „Hymnische Evangelium“. Der Seher Johannes schenke den verfolgten Christen in diesem Buch „die Lieder, die Kirchenlieder, die Lieder des Sieges Gottes über die Macht des Bösen in der Welt“. Deshalb seien die Lieder der Apokalypse immer politisch, erklärte der Bischof: „Liturgie ist ein Statement gegen die Macht des Bösen.“ Kirchenmusik sei gemeindegründend und gemeinschaftsbildend, denn „wenn wir diese Lieder anstimmen, dann formen wir uns zur Gemeinde Jesu Christi in dieser Welt“. Dieses neue Lied gebe Halt im Alltag und in den persönlichen Kämpfen, fuhr der Bischof fort. „Wir haben unsere Hymnen, an denen man uns wiedererkennt. Sie helfen uns immer wieder, uns zu vergegenwärtigen, dass Gott wirkt und er in unserer Mitte präsent ist.“ Wenn etwa in der Kiliani-Wallfahrtswoche das Kilians-Lied angestimmt werde, dann reihe sich die Gemeinde ein in Generationen von Sängerinnen und Sängern, die dieses Lied gesungen haben.

Bischof Jung bezeichnete die Kirchenlieder als einen „Gebetsschatz“. „Immer dann, wenn uns die Worte fehlen, wenn wir nicht weiterwissen, kommt uns eine Melodie ins Ohr, wird sie uns im Gottesdienst geschenkt.“ Gott schenke Lieder des Dankes und der Anbetung. „Die Kirchenväter sagen, der Mensch wurde geschaffen, um in den Himmelschören die Stelle der gefallenen Engel zu ersetzen. Er darf mitsingen mit den himmlischen Chören, und das erhebt ihn über die Erde.“ Erzbischof Oscar Romero (San Salvador) habe über den Kampf um das Reich Gottes gesagt: „Diesen Kampf kämpfen wir mit Gitarren und Liedern der Kirche. Wir säen in den Herzen und verändern die Welt.“ Bischof Jung dankte allen, die sich in der Kirchenmusik engagieren, für die Freude, die sie den Kirchengemeinden schenkten. Sie machten die Kirche zum „Resonanzraum der Freude im Himmel“.

Die Gemeinschaft, die große Menge, die Klangstärke, das alles ist ein Erlebnis“, sagte Erwin Sickinger vom Kirchenchor aus Erlenbach am Main (Dekanat Miltenberg) nach dem Gottesdienst. Nach Corona sei der Chor auf nunmehr 16 Mitglieder geschrumpft, aber alle seien engagierte Sänger. So etwas wie den Kirchenmusiktag könne mach sich nicht entgehen lassen, sagte Chorleiter Klaus Ottenbreit.

Es war ein tolles Gemeinschaftsgefühl und es ist toll, dass so viele gekommen sind“, sagte Berni Dungs vom Martinuschor aus Aschaffenburg. Fast die Hälfte der insgesamt rund 50 Mitglieder waren nach Würzburg gekommen. Wenn so viele Chöre beisammen seien, gebe das einen ganz anderen Klang, ergänzte Maria Wolf.

Der Sankt Laurentiuschor aus Ebern (Landkreis Haßberge) war schon im Aufbruch begriffen, aber für ein Gruppenstatement reichte die Zeit noch: „Ein schönes Gemeinschaftsgefühl“ – „Ein musikalischer Höhepunkt im Chorjahr“ – „Gänsehautstimmung!“