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Wanderausstellung zum Zweiten Vatikanischen Konzil im Diözesanarchiv Würzburg eröffnet – Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: „Treue ist immer Änderung"

Klare Absage an Traditionalismus

Die Wanderausstellung „50 Jahre Vatikanisches Konzil – Hoffnung für Kirche und Welt heute" hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Donnerstag, 11. April, im Würzburger Diözesanarchiv eröffnet. Eine deutliche Absage erteilte er dabei allen traditionalistischen und fundamentalistischen Strömungen: „Man bleibt nicht gläubig, wenn man wie die Traditionalisten oder die Fundamentalisten am Buchstaben klebt. Treue ist immer Änderung, Aufkeimen, Wachstum." Zugleich erklärte der Bischof, er hoffe, die Ausstellung trage dazu bei, die Wahrheit und Liebe Christi in der Gegenwart erstrahlen zu lassen.

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann betonte, dass zur Glaubenstreue immer Änderung, Aufkeimen und Wachstum gehörten. Es sei die gemeinsame Aufgabe aller Gläubigen, das Zweite Vatikanische Konzil für die Gegenwart fruchtbar zu machen, betonte Bischof Hofmann weiter. Das Umsetzen von Konzilsbeschlüssen sei seit jeher ein langwieriges Unterfangen. Nach dem Konzil von Trient habe es Jahrhunderte gebraucht, bis die Beschlüsse verwirklicht waren. Umso beachtlicher sei, was in den kurzen 50 Jahren seit dem Zweiten Vaticanum in Liturgie und Verkündigung, im Umgang mit der Bibel, der Ökumene oder im Einsatz für Religionsfreiheit und Menschenrechte bereits umgesetzt wurde. Eine wichtige Rolle beim Verbreiten der Gedanken des Konzils hat nach den Worten des Bischofs die Erwachsenenbildung gespielt. Das gelte auch angesichts des Jubiläums des Konzils, das von 1962 bis 1965 dauerte.
Fünf Theologinnen und Theologen entwarfen im Auftrag der Katholischen Erwachsenenbildung des Bistums Regensburg, der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Bayern und des Diözesanrats des Erzbistums München und Freising 15 Schautafeln, von denen das Bistum einen kompletten Satz erwarb. Diese bieten einen Überblick über die theologischen Errungenschaften des Konzils, zeigen Früchte auf und benennen die Herausforderungen für heute. So werden unter anderem Zitate aus den verschiedenen Konzilsdokumenten in Bezug gesetzt zu kirchlichen und sozialpolitischen Handlungsfeldern. Erläutert werden auf diese Weise zentrale Themen des Zweiten Vaticanums wie „Kirche als Zeichen und Werkzeug", „Die Zeichen der Zeit erkennen" oder „Verantwortung in Gesellschaft und Politik". Damit es nicht bei der bloßen Rückschau bleibt, widmen sich drei Tafeln den Aufbrüchen seit dem Konzil und dem bleibenden Auftrag für heute.

Bis Ende Juni sind die 15 Schautafeln im Foyer von Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg, Domerschulstraße 17, ausgestellt. Anschließend sind sie während der Kiliani-Wallfahrtswoche im Domkreuzgang zu sehen, ehe sie von den Pfarreien im Bistum Würzburg ausgeliehen werden können, sagte Domkapitular Dr. Helmut Gabel, Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung. Als Standorte bieten sich öffentliche Gebäude, Pfarrheime oder Bibliotheken an. Wer die Ausstellung ausleihen möchte, kann sich bei der Katholischen Akademie Domschule, Neubaustraße 11, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38664500, Fax 0931/38664555, E-Mail info@domschule-wuerzburg.de informieren.

mh (POW)