Elsenfeld (POW) Immer wieder wogt der Applaus durch die Christkönig-Kirche in Elsenfeld, ein imposantes Gotteshaus aus der Nachkriegszeit. Dieser Firmgottesdienst mit Bischof Dr. Franz Jung hat eine besondere Atmosphäre. 17 Kinder und Jugendliche der von der Lebenshilfe getragenen Richard-Galmbacher-Schule Elsenfeld im Alter von 12 bis 16 Jahren empfangen an diesem Donnerstagvormittag, 9. November, das Sakrament der Firmung. Neben deren Eltern und Paten feiern die übrigen der rund 100 Schülerinnen und Schüler mit ihren Angehörigen sowie die Lehr- und Betreuungskräfte der Schule mit.
Zu Beginn der Feier holen der Bischof und die Ministrantinnen und Ministranten die Firmlinge vor dem Portal der Kirche ab. Einige der Jugendlichen strahlen vor Freude, anderen ist eine gewisse Nervosität anzusehen. Unter den Klängen des Lieds „Einfach Spitze, dass du da bist“ geht es dann auf die reservierten Plätze. Ein Chor aus Schülerinnen und Schülern und eine Band aus Schulpersonal und einem Firmling sorgt für zum Mitsingen und Mitklatschen anregende Klänge. Im Namen der Schule und der Firmlinge begrüßt eine von ihnen Bischof Jung in Elsenfeld. Dann stellt Pastoralreferent Holger Oberle-Wiesli dem Bischof die Firmlinge mit Namen und Heimatort vor. „Der Heilige Geist führt uns zusammen und verbindet uns“, sagt der Bischof nach der liturgischen Eröffnung des Gottesdiensts.
In den Texten von Lesung und Evangelium geht es jeweils um einen Baum und dessen Früchte. Die Firmlinge haben ein Anspiel vorbereitet. Es geht um den Boden, der dem Baum Halt gibt, das Wasser, das er benötigt, um die Pflege, die Schaden vom Baum fernhält. Und auch um die Früchte, die ein Baum tragen kann.
Bischof Jung legt gemeinsam mit den Firmlingen das Apsisgemälde der Basilika San Clemente in Rom näher aus, das er für alle als Abzug mitgebracht hat. Es zeigt Jesu Kreuz als Lebensbaum. Das zentrale Kreuz vor goldenem Hintergrund ist seitlich umgeben von je fünf in Rundungen nach oben rankenden Weinstöcken. „Aus dem Kreuz erwächst Leben“, erklärt der Bischof. Viele machten die Erfahrung, dass in ihrem Leben wenig gelinge. „Jesus hat unser Leben angenommen, so wie es ist. Die Kunst ist es, den Heiligen Geist unser ganzes Leben durchdringen zu lassen.“ Das Gold auf dem Gemälde sei ein Zeichen für den Glanz Gottes. „Ich wünsche Euch am heutigen Tag, dass Ihr Euch nicht entmutigen lasst, wenn Ihr etwa nicht könnt, sondern Euch sagt: Ich mache es anders – mit Jesu Hilfe!“
Nach dem Glaubensbekenntnis kommt der entscheidende Moment: Nach einem Gebet, in dem der Heilige Geist herabgerufen wird, spendet Bischof Jung die Firmung. Begleitet von ihren Patinnen und Paten, treten die Jungen und Mädchen nach vorne. Der Bischof zeichnet ihnen mit Chrisam ein Kreuz auf die Stirn, sagt jeweils den Namen und spricht dann: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist. Der Friede sei mit Dir.“
Am Ende der heiligen Messe haben die Religionslehrinnen Angelika Hennrich und Susanne Kunisch, die den Gottesdienst mit vorbereitet haben, für die Firmlinge noch eine Überraschung: Für sie gibt es jeweils ein kleines Geldbäumchen, auf dessen Übertopf ein Spruch an das Leitthema des Firmgottesdiensts erinnert: „…und ich kann wachsen wie ein Baum“.
Nach Dankesworten und erneut jeder Menge Applaus für alle Beteiligten endet der Gottesdienst mit dem Schlusssegen. Die Firmlinge ziehen mit dem Bischof wieder vor die Kirche. Nach einem gemeinsamen Erinnerungsfoto auf der Stufen zum Eingangsportal gibt es im hinteren Bereich der Kirche einen kleinen Empfang mit Getränken und Fingerfood. Bischof Jung nimmt sich viel Zeit für den Austausch mit den Firmlingen und deren Familien. Immer wieder wird er gebeten, sich zu einem Erinnerungsfoto aufzustellen. Es ist genau so, wie der Bischof gesagt hatte: „Der Heilige Geist führt uns zusammen und verbindet uns.“