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Veranstaltung im Rahmen des Kirchenjubiläums in Mömlingen

Zeit nehmen für den 1400seitigen „Liebesbrief Gottes“

Als „Fitnesstag für die Seele“ bezeichnete Pfarrgemeinderatsvorsitzender Werner Schmitt das Seminar „Leben an der Quelle“ mit Dr. Johannes Hartl vom Gebetshaus Augsburg, wozu er rund 150 Personen begrüßen konnte.

„Gott war für mich wie eine gesunde Ernährung, man braucht ihn, aber es machte keinen Spaß. Alles was mich in der Jugend mit Gott verband, war einengend, alles was Spaß machte, hatte mit Kirche nichts zu tun“, so der Referent über seine Jugenderinnerungen. Dies änderte sich, als er den Glauben als etwas Schönes und Befreiendes erleben durfte, als er begriff, dass Gott voller Freude ist und keine „Leistung“ von uns Menschen erwartet. Tankstellen seien 24 Stunden am Tag offen, die Kirchen aber nur 1 Stunde in der Woche, so seine Motivation, um das Gebetshaus in Augsburg zu gründen, in dem inzwischen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr von christlichen Gruppen gebetet wird.
„In unserer heutigen Gesellschaft, in der es äußerlich allen besser geht, gibt es immer mehr psychische Nöte und der Gebrauch von Psychopharmaka steigt rapide. Wir haben bessere Bildung, aber leere Herzen“, so Hartl. Das Leben ist mehr als Essen, Fortpflanzung und Unterhaltung. Früher oder später frage man sich, wofür man gelebt habe. Die Antwort auf diese Frage darauf gibt der Hl. Augustinus: Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in Gott. Ausgehend von Psalm 1 zeigte der Referent als symbolisches Beispiel auf, was eine Quelle für einen Baum bedeutet, nämlich die Unabhängigkeit vom Bewässern durch andere. „Was ist dein Versorgungsystem, wenn es in deinem Leben schwierig wird“, fragte er die Zuhörer. Gott will diese „Quelle des Lebens“ für dich sein. Aber oft stagniert unser Glaubenswissen auf dem Kinderglauben oder auf dem Religionsunterricht in der Schule. Bin ich bereit, in meinem Alltag Dinge zu verändern? Denn beim Geistlichen Leben ist es wie beim Sport. Du kannst dich selbst nur in kleinen Schritten durch tägliche Übung verändern, so seine Feststellung.
Wie ist meine Vorstellung von Gott? Anhand der Schönheit der Natur fragte er: „Wer ist größer, die Schöpfung oder der Schöpfer. Wenn Gott real ist und diese schöne Welt erschaffen hat, hat er mich nicht erschaffen, weil er mich braucht, sondern weil er mich liebt. Du musst Gott nicht glücklich machen, ihm nichts beweisen. Du bist von Gott gewollt, du stehst auf festem Grund. Der wichtigste Schritt zur Umkehr ist, von Freude motiviert zu sein. Beim alleinigen Glauben an einen mahnenden und strafenden Gott kommt keine Freude auf. Wenn Du vor jemand Angst hast, kannst Du diese Person nicht lieben. So ist es auch mit Gott.
Wie denke ich über Gott wirklich? Glaube ich, dass es Gott gut mit mir meint, dass er mich so liebt, wie ich bin und dass ich aus dieser Liebe nicht herausfallen kann? Wir müssen den echten Gott kennenlernen, so wie Jesus ihn kannte. Wenn es wirklich wahr ist, dass Gott uns aus Liebe erschaffen hat, kann ich umkehren, darf ihm meine Schwächen sagen. Nicht alles, was es auf der Welt gibt, ist Gottes Wille, aber er wird mich von meinem wunden Punkt befreien und heilen“, so Hartls Aussage.
Er machte Mut, Freude am Wort Gottes in der Hl. Schrift zu finden. Sie sei das effektivste Mittel, sich zu verändern. Leider hätten die Katholiken die Bibel vernachlässigt. Man müsse sich regelmäßig Zeit nehmen, den über „1400seitigen Liebesbrief Gottes“ zu lesen. Das beste Testament nutzt dir nichts, wenn du es nicht kennst. Da ist so viel lebensverändernde Wahrheit drin. Wissen allein genüge aber nicht, man müsse es „in Anspruch nehmen“. Dies gehe aber nur mit Glauben. „Warte nicht auf den Tag, an dem du alles verstehst, denn dieser Tag wird nicht kommen. Sage auch nicht, ich habe keine Zeit, denn du hast immer Zeit für das, was dir wichtig ist. Das Wort Gottes hat die Kraft, an dir etwas zu verändern und dein Leben wird Frucht bringen zur rechten Zeit“.
Die Vorbereitung des Seminars hatte Manfred Aulbach übernommen. Die Band von der Gemeinschaft Jedidja aus Würzburg leitete die Lobpreiszeit zu Beginn und am Ende der Veranstaltung. Der Frauenbund sorgte für das leibliche Wohl der Teilnehmer.

Friedel Frank